Wie bewertet man eine Inzidenzrate?Meist hat man Vorinformationen, beispielsweise aus der Literatur, von anderen Arbeitsgruppen oder von früheren Studien in der Arbeitsgruppe.Beispielsweise ist bekannt, dass eine Inzidenz bei 50% liegt. Das ist ein wichtiger Wert, denn wenn er in der eigenen Stichprobe weit davon entfernt liegt (z.B. an den Rändern, d.h. bei 5% oder gar bei 95%) dann können unangenehme Nachfragen kommen, so z.B. vielleicht "haben Sie evtl. die falschen Leute?", oder, "Sie liegen da nicht richtig". Am schlimmsten ist es, wenn Mann schlussfolgern muss, dass man bei einer so stark abweichenden Inzidenz die übrigen gestellten Fragen nicht richtig beantworten kann. Eine solche Studie fällt dann wie ein Kartenhaus in sich zusammen (kein Paper, "gehen Sie zurück auf Start"). Beispiel: Am schnellsten geht es mit SPSS. Man vergleicht eine Datenspalte "ereignis" mit einer Erwartung (0.44, entnommen aus der Literatur). Die Syntax lautet (bitte die Zeilen beginnend ab "data list" bis Zeilenende von "testvalue = 0.44" in den Syntax-Editor kopieren), danach alles markieren und mit der Play-Taste laufen lassen): Syntax für den Abgleich einer beobachteten Rate mit einer Erwartung.data list list /ereignis (f8). begin data 1 1 0 1 0 1 0 0 0 0 1 end data. nptests /onesample test (ereignis) binomial (testvalue = 0.44). ErgebnisDer p-Wert in diesem Fall ist p = 0.576, d.h. man hat hier kein Abweichung seiner beobachteten Inzidenz von der Erwartung (0.44).FazitMit dem Test auf Onesample Test, läßt sich prüfen, ob eine beobachtete (Daten im SPSS) Rate von einer erwarteten (aus der Literatur) abweicht. Im obigen Beispiel war das nicht der Fall. |